Abbau

Ich vermisse die Menschen im Hotel gegenüber. Die Fußballjungs, die Frau im grünen Kleid, das ältere Paar, das seine Liegestühle mit dem Rücken zum Pool aufstellte, um die Sonne im Gesicht zu haben. Sogar die Katzen sind verschwunden.

Gestern liefen wir auf dem Weg zur benachbarten Bucht an einer weiteren Ferienanlage vorbei. Nur einen Tag, nachdem auch dort alle Gäste abgereist waren, standen in den Straßen große Bagger, rissen Bauarbeiter Türen aus den Zimmern und warfen sie auf einen Stapel, der bereits auf dem Rückweg zu beachtlicher Höhe angewachsen sein würde. Stahlträger stützten die Balkone ab, während Steine durch die Schuttrutsche polterten. Straßenlaternen lagen gestapelt in den Vorgärten, die Leitungen gekappt.

Dieser unerwartete Pragmatismus erstaunte und schockierte mich. Mit welcher Rasanz sie hier die Kulissen eines Sommerurlaubs abbauen – als wollten die Bühnenarbeiter rechtzeitig in die Mittagspause.

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